Friederike Hauer Praxis für Osteopathie und Physiotherapie

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OSTEOPATHIE

Teilbereiche der Osteopathie
Osteopathische Prinzipien
Die Bedeutung des Wortes Osteopathie
Geschichtlicher Hintergrund
Danksagung

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Teilbereiche der Osteopathie
Ausschlaggebend für die optimale Funktion des menschlichen Körpers ist der harmonische Gleichklang der 3 Hauptsysteme (strukturell, visceral, cranial, ) des Körpers, die nicht getrennt voneinander gesehen werden dürfen.

Die Osteopathie gliedert sich in drei Teilbereich:

a) Strukturelle Osteopathie
Die Strukturelle Osteopathie umfaßt die Störung des Bewegungsapparates.
Die angewandten Techniken sind manchmal denen aus den Bereichen der Chiropraxis, der Manualtherapie und der Physiotherapie ähnlich, sie werden jedoch stets unter einem ganzheitlichen Gesichtspunkt angewandt.

b) Viscerale Osteopathie
Die viscereale Osteopathie befaßt sich mit der Beweglichkeit und Funktion der inneren Organe. Besonders Wirbelsäulenbeschwerden hängen oft mit einer veränderten Positionierung oder Beweglichkeit von inneren Organen zusammen und lassen sich in der Kombination von strukturellen und visceralen Techniken effizient behandeln.
Auch diätetische Maßnahmen können demnach in den osteopathischen Bereich fallen.

c) Craniosakrale Osteopathie
Dieser Teilbereich der Osteopathie befaßt sich mit der rhythmischen Bewegung der Gehirnrückenmarksflüssigkeit (Liquor) und des Zentralnervensystems (Gehirn und Rückenmark), sowie mit der Übertragung dieser rhythmischen Abläufe auf die Gehirnhäute (Meningen), die Knochen des Schädels, das Kreuzbein und auf den gesamten Körper. Diese rhythmische Bewegung ist schon vor der Geburt vorhanden.
Der Name leitet sich von der anatomischen Bezeichnung der beiden zentralen knöchernen Bereiche Cranium = Schädel und Os Sacrum = Kreuzbein ab.
Das verbindende Element zwischen den drei Bereichen sind die Faszien (=Bindegewebe).
- Sie bilden Hüll-, und Schutzschichten.
- Sie trennen Gewebsräume (z.B. Muskellogen).
- Sie stellen das Bindeglied zwischen allen Strukturen dar.

 

   

Osteopathische Prinzipien
Die Osteopathie ist ein ganzheitlich orientiertes Untersuchungs- und Behandlungssystem, welches auf den Fächern der Embryologie, Anatomie, der Physiologie und der Biomechanik aufbaut.
Die 5 Prinzipien der Osteopathie gehen auf den Begründer Dr. Andrew T. Still zurück.

Leben ist Bewegung
Zu den Grundprinzipien des Lebens gehört Bewegung. Im mechanischen Sinne als auch im Sinne von Dynamik, Veränderung, Handeln, und Tun.
Bewegung kann somit als Maß für Vitalität gelten.
Das wichtigste diagnostische Kriterium für die Osteopathie ist die Beurteilung der Bewegung des menschlichen Körpers. Durch Palpation und Bewegungsprüfung aller Gelenke stellt die OstopathIn fest, wo im Körper zuviel oder zuwenig Bewegung ist.

Die Interaktion von Struktur und Funktion
Unter Struktur verstehen wir alle Bestandteile des menschlichen Körpers: Knochen, Muskeln, Fascien, Organe, Nerven und Körperflüssigkeiten. Wichtig dabei ist, welche Lage, welche Form und welche Anordnung die zuvor angeführten Strukturen haben.
Unter Funktion verstehen wir die verschiedenen Aktionen eines bestimmten Bereiches des menschlichen Körpers oder bestimmter Körperteile miteinander. Diese beiden - Struktur und Funktion – stehen in direkter Beziehung zueinander und können niemals nur einzeln betrachtet werden.

Der Mensch als Einheit
Wichtig dabei ist das Zusammenspiel aller Einzelteile des menschlichen Körpers.
Da der Mensch jedoch nicht nur aus seinem physischen Körper besteht, sondern auch aus seinem Gedanken-, Emotions- und spirituellen Körper, kann sich jegliche Störung auf den gesamten Körper auswirken.
Beispiel: Ein Patient mit ernsthaften Rückenschmerzen als Folge eines physischen Traumas kann sekundär unter folgendem leiden: Er hat Schmerzen, ist besorgt,und hat vielleicht Angst vor einer etwaigen Operation. Der Körper hat hier die Psyche negativ beeinflußt.
Oder ein Mensch mit ständigen Streß-oder Angstsituationen. Die Sorgen lasten schwer auf seinen Schultern und die psychische Belastung kann zur Entstehung und Erhaltung von Muskelverspannungen im Rückenbereich führen.

Das „Gesetz der Arterien“
Leben muß ernährt werden. Dazu ist eine gute Zirkulation von großer Bedeutung.
Beschwerden entwickeln sich eher in minderversorgtem Gewebe. Damit meint man nicht nur den Zufluß z.B. sauerstoffreiches Blut zum Gewebe – sondern auch den Abtransport von giftigen Substanzen (Sauerstoffwechselendprodukte).
Die OsteopathIn achtet dabei nicht nur auf das arterielle und das venöse System, sondern auch auf die Gehirnflüssigkeit, die Lymphflüssigkeit, die Gelenks - flüssigkeit und auch auf den Gasaustausch.

Der Körper besitzt Selbstheilungskräfte
Der Körper verfügt über seine spezifischen Verteidigungs- und Alarmsysteme.
Der Körper ist in kontinuierlichem Bestreben, Gifte zu binden, zu entgiften und auszuscheiden. Unablässig sucht und erkennt er veraltete oder entartete Zellen, baut sie ab und ersetzt sie durch funktionstüchtige neue Zellen. Schädliche Bakterien werden angegriffen und spezifische Antikörper gegen sie gebildet.
Diese Selbstheilungskräfte sind wiederum abhängig von genetischen Faktoren und Umweltfaktoren, von der Ernährung, dem Lebensstil, der psychischen Verfassung und dem sozialen Umfeld. Ab einem bestimmten Niveau von krankmachenden Einflüssen (genetische Konstitution, Geburtstrauma, Unfälle, Ernährung, frühere Krankheiten, Umweltfaktoren, Impfungen, Stress) ist die Kompensationsfähigkeit und Abwehrkraft vermindert. Es entsteht ein Symptom oder eine Krankheit.

Durch die gemeinsame Arbeit mit den PatientInnen an diesen verschiedenen krankmachenden Einflüssen, kann der Organismus wieder soviel Kompensationsmöglichkeiten erlangen, dass er/sie imstande ist, seine/ihre Selbstheilungstendenzen zu aktivieren.

Die Bedeutung des Wortes Osteopathie
Die Wahl einer Bezeichnung für eine komplexe Wissenschaft wie in diesem Fall die Osteopathie birgt stets die Gefahr in sich, dass nicht alle Facetten dieser Wissenschaft in ihr beinhaltet sind. Eine Bezeichnung ist stets ein Symbol, demnach ist das Wort Osteopathie gleichfalls von symbolischer Bedeutung.
Dass A.T. Still, der Begründer der Osteopathie, diese symbolische Wahl getroffen hat, rührt wahrscheinlich daher, dass er niemals einen kranken Menschen gesehen hat, bei dem nicht zu gleicher Zeit „Abweichungen in den Knochen“ feststellbar waren.
Die Flüssigkeiten und Zellen im Körper sind nicht „krank“, sind auch nicht „krankheitserregend“. Die Knochen sind es, welche die Position und den Verlauf der Körperflüssigkeiten und Körperzellen durcheinanderbringen, genauso wie Felsblöcke in einem Flußbett das Wasser stören.
Dabei kommt dem Knochen eine zentrale Bedeutung zu,haften nicht alle oben erwähnten Strukturen letztendlich an ihm.
Der Knochen ist die härteste Struktur im Körper und biomechanische Gesetze spiegeln sich an ihm am besten wieder.

Osteopathie heißt also nicht Krankheit der Knochen, sondern Krankheit durch den Knochen.

Es wäre zu einfach, die Knochen als alleinige „Verursacher“ und alle anderen Gewebe als die „Leidtragenden“ darzustellen.
Andere Gewebe (Faszien, Muskeln, Sehen, Bänder, Organe, ...) können genauso primär die Verursacher eines Symtoms sein.
Ziel von Stills Arbeitsweise war es, allen Strukturen ihre gegenseitigen, physiolgischen und anatomischen Verhältnisse wiederzugeben, was ausnahmslos zu einer Verbesserung oder sogar totalen Genesung der PatientIn führte.

Betont sei nochmals, dass Osteopathie keine ausschließliche Therapieform des knöchernen Systems und dass die OsteopathIn keine ChiropraktikerIn ist.

Tatsächlich werden alle für das Geschehen relevanten Gewebe direkt oder indirekt von der OsteopathIn einer osteopathischen Untersuchung unterzogen und falls nötig entsprechend behandelt.

Geschichtlicher Hintergrund
Die Osteopathie wurde vom amerikanischen Arzt Andrew T. Still in der zweiten Hälfte des 19. Jhdts. entwickelt. Still hat sich seit seiner Jugend für Medizin interessiert. Die damals gängigen Therapiemöglichkeiten mit Alkohol,Quecksilber salz und Opium brachten für ihn keine zufriedenstellenden Ergebnisse.

Er argumentierte, daß Gott den Menschen vollkommen geschaffen habe. Bei mechanischer Betrachtungsweise müsse deshalb völliges Wohlbefinden dann gegeben sein, wenn die Körperstrukturen korrekt angeordnet sind oder normal funktionieren, wenn gleichzeitig weder das Fließen des Blutes, noch die Fortleitung von Nervenimpulsen gestört ist. Still versuchte daher, gestützt auf das damals verfügbare anatomische und physiologische Wissen, die Funktionen des Stütz- und Bewegungsapparates und die der Eingeweide zu verstehen.

Er begann damit, Behandlungsmethoden für ein breites Spektrum von Störungen zu entwickeln, indem er nach Fehlstellungen oder Funktionsstörungen suchte. Mit seinen Händen verbesserte er die Beweglichkeit von Gelenken und lockerte die Muskulatur. Er behandeltet nicht nur das jeweilige lokale Problem, sondern auch andere relevante Körperteile, weil nach seiner Auffassung nur so die Ursachen der aktuellen Beschwerden beseitigt werden konnten.

Ziel von Stills Arbeitsweise war es, allen Strukturen ihre gegenseitigen, physiologischen und anatomischen Verhältnisse wiederzugeben, was ausnahmslos zu einer Verbesserung oder sogar totalen Genesung der PatientIn führte.
John Martin Littlejohn, einer von Stills Schülern gründete 1917 die „British School of Ostopathy“ und brachte damit die Osteopathie nach Europa.

Ein weitere Schüler Stills, Dr. William Garner Sutherland, begann bereits in den letzten Jahren des 19. Jhts. seine Hypothese über die Beweglichkeit des menschlichen Schädels und die Dynamik der Gehirnrückenmarksflüssigkeit zu entwickeln und wurde somit zum Begründer der „Kranio-Sakralen-Osteopathie“. Der Durchbruch der Craniosakraltheraphie geschah mit den wissenschaftlichen Arbeiten von Dr. H. I. Magoun.

Erst in der neueren Zeit (in den letzten 25 Jahren) wurde die Bedeutung der inneren Organe durch wissenschaftliche Arbeiten von J. P. Barral belegt, wobei jedoch schon erste Ansätze bis 1890 zurückzuverfolgen sind (Thure Brandt).

Die Osteopathie ist heute in den USA ein Universitätsstudium, das mit dem Titel D.O.= doctor of osteopathy abgeschlossen wird.
In Europa werden grundsätzlich zwei Ausbildungsschemata angeboten:
- 4-jährige Vollzeitausbildung mit staatlicher Anerkennung in England.
- 6 – jährige Teilzeitausbildungen in den übrigeneuropäischen Staaten, die für , PhysiotherapeutInnen , ÄrztInnen und Hebammen zugängliche sind,

In Österreich wurde 1991 die Wiener Schule für Osteopathie gegründet.

Wiener Schule für Osteopathie :
13. Frimbergergasse 6-8
Tel.: 01/87938260
www.wso.at

 

Danksagung
Dank an Peter Sommerfeld für inhaltliche Anregungen und Ideen.
Edith Hinum und Anna Hauer für die unterstützende "Textarbeit".

 

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